Wenn Stumme Zeugen Fahrt aufnehmen
Protestfahrt auf dem Rhein - Fahrgastschiff bringt 135 stumme Zeugen zur Mainzer Staatskanzlei
Aufruf zu Solidaritätsbekundungen durch die Binnenschiffer


Am morgigen Samstag den 27.04.2024 um 6.00 Uhr morgens werden 135 Puppen des Installationskünstlers Dennis Meseg mit dem Fahrgastschiff WILLY SCHNEIDER von der Anlegestelle der Bonner Personenschifffahrt in Richtung Mainz ihre Reise antreten. Die 135 Puppen symbolisieren als Stumme Zeugen die Opfer der Ahrtal-Katastrophe.

Ein weiteres Mal mahnen die 135 Opfer mit ihren Familien, Freunden und den Helfern des Ahrtals an, den Justizskandal der Flutkatastrophe im Ahrtal zu stoppen.

Ralph und Inka Orth als Opferangehörige liegt der ausführliche Abschlussbericht der Staatsanwaltschaft Koblenz vor. In diesem über 400 Seiten Dokument wird noch einmal zu sehr vielen Punkten erklärt warum die Staatsanwaltschaft keine Anklage erhoben hat.
Da dieser Abschlussbericht nicht öffentlich gemacht werden darf, über eine Veröffentlichung darf nur die Staatsanwaltschaft Koblenz alleine befinden, dürfen auch keine Details den Betroffenen im Ahrtal sowie den Medien zur Verfügung gestellt werden.

Wenn man ihn liest, kommt man in großen Teilen zu der Erkenntnis, dass die Menschen im Ahrtal eigentlich selber Schuld an der Katastrophe waren. Das ist unsäglich und ein weiterer Schlag ins Gesicht der Betroffenen. Im Rechtsausschuss, der diese Woche in Mainz zusammen kam, wurde Justizminister Herbert Mertin gebeten, auf die Staatsanwaltschaft einzuwirken diesen Bericht öffentlich zu machen.

Ralph und Inka Orth sind sich sicher, dass Alle das Recht haben die ausführliche Darlegung zu lesen. Daher machen sie sich gemeinsam mit den stillen Zeugen auf, um nach Mainz zu fahren und dies einzufordern.
Im Gepäck haben die 135 Stummen Zeugen, die auf ihrer Reise von Angehörigen der Opfer begleitet werden, einen Brief an die Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Dieser wird morgen während der Fahrt von Remagen nach Mainz öffentlich gemacht und diesen werden sie nach ihrer Ankunft gegen 18.00 Uhr an der Staatskanzlei einwerfen.


Diejenigen Menschen, die sich mit den Opfern dieser unfassbaren Katastrophe verbunden fühlen, der immer noch laufenden Vertuschungskampagne ein Ende bereiten wollen, sowie Aufklärung und Aufarbeitung fordern, sind aufgerufen, die Stummen Zeugen am Wegesrand entlang des Rheins zu begleiten.

Ich bitte Binnenschiffer, die morgen der WILLY SCHNEIDER begegnen um ein Signal als Zeichen der Solidarität nach eigenem Ermessen!



Die Opfer können nicht mehr für sich selber sprechen. Daher müssen wir für sie die Stimmen erheben, dass dieser Justizskandal ein Ende hat.

Ich selbst habe morgen zunächst die Jahreshauptversammlung unseres Vereins Binnenschifferforum hilft e.V. zu leiten, werde aber nach Beendigung der Sitzung direkt nach Mainz aufbrechen und am Anleger Fischtor die Ankunft des Schiffes in Mainz erwarten.

Hier die Reisedaten:
27.04.2024
Abfahrt 6.00 Uhr
Remagen Ableger Bonner Personenschifffahrt, Rheinpromenade
27.04.2024
Ankunft ca. 18.00 Uhr
Mainz Fischtor

ERGÄNZUNG:

Wer Familie Orth und die Angehörigen weiterer Flutopfer unterstützen kann und mag, kann sich unter folgendem Link an den immensen Kosten beteiligen.

https://www.gofundme.com/f/justizska...ource=whatsApp

Der im Jahr 2011 gegründete Verein Binnenschifferforum hilft e.V. hilft in Not geratenen Binnenschifferfamilien. Mitglieder des Vorstandes setzen sich für die Binnenschifffahrt als Verkehrsträger ein.
Michael Jeske, der Ersteller dieser Pressemitteilung, ist 1. Vorsitzender des Vereins und setzt sich außerdem von seinem Wohnort im ländlich geprägten hessischen Vogelsberg aus zu den Themen Soziale Gerechtigkeit, Teilhabe, Inklusion und Integration ein.
Für die Transparenz: Michael Jeske ist seit Juni 2023 Mitglied der Freie Wähler Bundesvereinigung, hat aber keine politischen Ämter inne. Er ist Mitglied der neu gegründeten Bundesarbeitsgemeinschaft ländliche Räume.